Ein Gedankenexperiment

GASTKOMMENTAR von Michael Vaclav

Stellen Sie sich vor Sie treten im Jahr 2028 eine neue Stelle im Marketing an. Vielleicht bei einem neu gegründeten B2B Unternehmen. Ihr Job ist eigentlich recht einfach: Kümmern Sie sich bitte um das komplette Marketing. Von Grund auf. Erstmalig aufsetzen. Sie haben lediglich ein Marketing Automation Tool zur Verfügung. Das ist die Basis unseres Experiments.

#1 - Zielgruppen & Strategie:

In Ihrem Marketing Automation (MAS) Tool, wechseln Sie zum Modul “Strategie & Planung”. Dort geben Sie die Daten Ihres Produkts ein, wie Produktnutzen, Preis und eventuell weitere relevante Faktoren, in einen Chat ein.

Das Ergebnis? Ihr MAS-Tool führt Recherchen in Online-Datenbanken durch und identifiziert punktgenau unterschiedliche Buyer Profiles (Zielunternehmen), Buyer Personas (Zielpersonen) und Customer Journeys (Herausforderungen & Entscheidungsprozesse).

#2 – Web-Content:

Basierend auf diesen Informationen, erstellt das Tool eine komplette Webseite inkl. Blog-Artikel, Videos, Landingpages, Lead Magneten und so weiter. Also eigentlich all das, was Sie benötigen, um neue Leads zu generieren und zu nurturen.

Natürlich werden Sie hie und da noch eine persönliche Note ergänzen oder Erfahrungen einfließen lassen, auf die das Tool (noch) nicht zugreifen kann. Aber wenn Ihr Unternehmen wächst und die komplette Kommunikation inkl. Serviceanfragen, Feedbacks u.s.w. vorhanden sind, kann es diese Daten nutzen und persönliche Erlebnisse schildern. Gänzlich ohne Ihr zutun.

#3 – Lead Generation:

Und jetzt macht das Ding eigentlich nichts anderes als Ads auf den unterschiedlichen Netzwerken zu schalten, die Ergebnisse zu messen und sich selbst laufend zu optimieren. Und die Hypothesen aus Punkt 1 zu überprüfen und anzupassen.

Quasi ein sich selbst immer wieder hinterfragender und optimierender Prozess.

Wie klingt das für Sie? Spannend? Illusorisch? Utopisch?

Ehrlicherweise wird es nicht bis 2028 dauern, bis diese Optionen Realität sind. All diese Funktionen existieren schon und sind lediglich noch nicht in einem einzigen Tool verfügbar. Aber das ist nur eine Frage von Monaten oder vielleicht ein bis zwei Jahren.

Und völlig egal wie Sie oder ich dazu stehen: Dieses Szenario wird Realität. Es ist teilweise schon Realität. Und wir werden uns damit beschäftigen müssen. Unser Job wird der einer Kurator:in. Und das bis Marketing Automation Tools lernen diesen Part ebenfalls für uns zu übernehmen.

Worauf will ich hinaus mit diesem Gedankenexperiment?

Die technologische Leistungsfähigkeit von MAS-Tools steigt exponentiell an und Organisationen müssen ein wenig umdenken. Vor ein paar Jahren konnte man noch davon ausgehen, dass man mit Marketing Automation einfach einmal startet und dann über die Zeit die unterschiedlichen Personas und Journeys ausarbeitet, die jeweiligen Assets erstellt und dann manuell nachbessert.

Heute ist es eigentlich so, dass wir bei unseren Maßnahmen ein in der Zukunft liegendes, wahrscheinliches Szenario vor Augen haben müssen, dass bis zur Umsetzung bereits Realität sein wird.

Bei der Veranstaltung “Let´s talk about ... the end of www wie wir es kennen” des DMVÖ (Nachbericht), durfte ich bereits einen Ausblick geben, wie sich Journeys durch KI verändern werden und wie persönliche AI-Assistent:innen durch die Übernahme von Recherchen Marketing-Themen wie Webseiten, Newsletter, Shops, etc. verändern bzw. auch ablösen werden.

Wenn z.B. Microsofts Copilot oder Googles Gemini, die “klassischen” Suchmaschinen ablösen, dann navigieren die User:innen nicht mehr von Webseite zu Webseite. Dann geht es auch nicht mehr um SEO oder Conversion Optimierung, um Absprungraten zu reduzieren.

So dramatisch das jetzt vielleicht klingt, so bringt uns das aktuell unglaublich viele Chancen. First Mover zu sein, ist hier sicherlich kein Nachteil.

O.k. und was fange ich mit dieser Information jetzt an?

Lassen Sie es mich so sagen und ich bin sicher, dass ich Ihnen damit nichts neues erzähle: Generative KI tobt jetzt schon durchs Internet und die Möglichkeiten Texte zu analysieren, zusammenzufassen, etc. Sind auch nicht unbedingt Themen, die man heute noch anzweifeln kann.

Deswegen – sollten Sie sich noch nicht Marketing Automation beschäftigt haben -, wäre genau jetzt der richtige Moment damit zu starten. Denn gleich, ob Sie sich am Ende für HubSpot, Salesforce, Dynamics oder eine andere Technologie entscheiden, Marketing Automation mit KI wird im Marketing Ihr wichtigstes und vielleicht einziges Instrument sein. Darum auch gerne mein Angebot an Sie: Sehen die Entwicklung anders oder wollen mehr über die wahrscheinlichen Zukunftsszenarien diskutieren? Setzen wir uns gerne zusammen und starten einen Dialog. Mein Kalender steht Ihnen offen: Marketing Automation & KI Talk

Über Michael Vaclav

Michael Vaclav
Michael Vaclav | brandREACH

Michael Vaclav ist Co-Founder der 2014 gegründeten und auf Marketing & Sales Automation spezialisierten Agentur brandREACH. Neben seiner Tätigkeit als Senior Consultant, ist er nebenberuflich als FH-Lektor für Marketing & Sales Automation tätig und leitet die Expert Group Marketing Automation im Rahmen seiner Vorstandstätigkeit beim DMVÖ.

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