Equal-Pay-Day

Ob der Equal-Pay-Day, der Tag, an dem Männer im Schnitt bereits das Jahreseinkommen der Frauen erreichen, ohne Gebärmutter nicht existieren würde?
Der wahre Ursprung des Gender-Pay-Gaps?
Wie lange noch? Die alljährliche Frage, die am Freitag, dem 01.11.2024 zum Equal-Pay-Day gestellt wird. Warum die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern im Schnitt noch 13,3 Prozent beträgt? Ob sie nicht mehr existieren würde, wenn Frauen keine Gebärmutter hätten, kinderlos blieben oder entschiedener über ihr Gehalt verhandeln würden? Ja, das sind die Streitfragen. Wie jene, ob die Berechnungen für den Equal-Pay-Day verzerrend sind, somit keine direkte Schlussfolgerung auf geschlechtsabhängige Bezahlung zulassen.
Immerhin verlaufen die Frontlinien nicht nur zwischen den Geschlechtern, sondern auch zwischen Frauen mit und ohne Kindern. Und immerhin unterscheiden Kollektivverträge nicht zwischen Frau und Mann. Ein männlicher Installateurlehrling verdient gleich viel wie ein weiblicher und beide bekommen mehr als Friseurlehrlinge. Wie sich Lohnunterschiede auch durch Präferenzen von Frauen für schlechter bezahlte Jobs ergeben. Und selbst Personalchefinnen verweisen darauf, dass frau oft familienorientiert, weniger karriereorientiert und führungsorientiert sei. Fazit: Die Lohnlücke hat Gründe und ist nicht Folge der Diskriminierung.
Als ob. Wie lautete vor Jahren der Schluss eines Soziologen nach einer Studie der Uni Wien? „Eine Frau muss ein Mann sein, um gleich viel zu verdienen wie ein Mann.“
Eine alte Erkenntnis zum Gender-Pay-Day: Frauen müssen Männer sein?
Übertrieben? Zumindest nach dieser Studie, bei der Männer und Frauen identische Startbedingungen hatten, verdienten Männer binnen zehn Jahren um 60.000 Euro mehr. Wobei sie weder besser qualifiziert, führungsorientierter, karrierebewusster waren. Frauen würden, lautete die Bilanz der Studienautoren, weniger verdienen, weil sie Frauen sind und nicht weil sie weniger leisten. Teilzeit und Karenz spielten ebenfalls eine Rolle, aber nicht die Hauptrolle.
Ob Hauptrolle oder nicht, abseits der geschlechtsspezifischen Schieflage liegt eines auf der Hand: Die Rolle der Frau als Mutter und Systemerhalterin erklärt in vielen Jobs einen Teil der Lohnunterschiede.
Bleibt die Hauptfrage, wie lange noch Karenzen, Karriere-Ende bei Teilzeit, fehlende Allzeit-Verfügbarkeit erwerbstätiger Mütter, Präferenzen für schlechter bezahlte Jobs, unbezahlte Care-Familienarbeit noch als Gründe für Einkommensunterschiede akzeptiert werden. Und in welchem Ausmaß meist unsichtbare Strukturen von männlicher Macht und von Ungleichheit dafür sorgen, dass die vielen systemrelevanten Jobs von Frauen unterbezahlt bleiben.
Ob es durch mehr Lohntransparenz Fortschritte gibt? Zaghafte. 2009 war der Equal-Pay-Day noch der 26. September. Und kaum vorstellbar, dass heute noch jemand hört, was EZB-Präsidentin Christine Lagarde als junge Frau bei einem Vorstellungsgespräch zu hören bekam. Auf ihre Frage an die einzige Partnerin in der Kanzlei, ob sie auch einmal Partnerin werden könne, antwortete die Frau: „Sie werden genauso leiden, wie ich gelitten habe.“
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