Wie man Mitarbeiter:innen gezielt weiterentwickelt.

In Zeiten steigender Veränderungsdynamik und eines latenten Fachkräftemangels braucht es eine gezielte Förderung der Mitarbeiter:innen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Meist reduziert sich das Führen aber aufgrund von Zeitdruck auf das Geben rascher Anweisungen und ein oberflächliches Feedback („Passt!“/“Passt nicht!“). Auf der Strecke bleibt der Entwicklungsgedanke. Eine Teufelsspirale setzt sich in Gang. Denn wenn Mitarbeiter:innen nicht gefördert werden, können ihnen auch keine komplexe(re)n Aufgaben übertragen werden. Das strahlt zurück, denn diese Mitarbeiter:innen belasten das Zeitbudget der Führungskraft durch regelmäßiges Rückfragen oder notwendige Nachbearbeitungen. Insgesamt verlangsamen sich dadurch Prozesse.

So bleibt es eine der strategisch wichtigsten, aber auch schwierigsten Managementaufgaben, Mitarbeiter:innen zu lukrieren, sie zu halten und weiterzuentwickeln. Herangehensweisen sind vielfältig. Die einen setzen auf ein ständiges Fördern ihrer Mitarbeiter:innen. Die anderen fordern kontinuierlich. Dazwischen gibt es alle möglichen Varianten von aufgaben- oder beziehungsorientiertem Führungsverhalten, die jedenfalls alle das Ziel verfolgen, die individuellen Kompetenzen zu verbessern und zu eigenverantwortlichem Arbeiten zu ermutigen.

Strategisches Mitarbeitermanagement: Unterschiedliche Herangehensweisen im Überblick

Anweisungen: Sie wirken stark dirigierend, aber wenig unterstützend. Die Begleitung durch die Führungskraft hat einen „überwachenden“ Charakter.

Überzeugen: Auch diese Variante wirkt stark dirigierend, aber stark unterstützend in Form von Erläuterungen durch die Führungskraft.

Partizipieren: Hierbei werden Mitarbeiter:innen in ihrem Fortkommen stark unterstützt, es gibt aber wenig Direktiven, um das Engagement zu fördern.

Delegieren: Gefördert wird die Eigenständigkeit, indem wenig gelenkt und wenig unterstützt wird.

Egal, welche Variante gewählt wird: Die Leitwährung der Mitarbeiterführung heißt Vertrauen. Es ist Grundvoraussetzung, um Mitarbeiter:innen emotional zu motivieren beziehungsweise fachlich fördern und auch Leistungen fordern zu können, ohne gleich an Belastungsgrenzen zu stoßen. 

Denn das Ergebnis permanenter Überforderung ist eine der wachsenden Zivilisationskrankheiten: Burn-out. Wird dagegen nicht gefordert oder gefördert, droht das genaue Gegenteil: Bore-out. Beides schadet dem Unternehmenserfolg.

Umgekehrt können Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen durch verschiedene Fördermaßnahmen Wertschätzung zeigen. Das trifft nicht nur die Herangehensweise junger potenzieller Mitarbeiter:innen, sondern auch zunehmend die Erwartungen erfahrener Arbeitnehmer, die nicht ein Berufsleben lang auf der Stelle treten wollen, sondern gefördert und gefordert werden wollen. Fordern und Fördern sollten zu wesentlichen Säulen der Unternehmenskultur werden.

Arbeitgeber, die darauf reagieren, entsprechende Angebote (auch über Zugänge zu diversen E-Learning-Plattformen beziehungsweise Mitarbeiter-Apps) und eine konstruktive Feedbackkultur schaffen, kreieren ein positives Betriebsklima, erhöhen die Produktivität und steigern die Wertschöpfung. Immerhin hängen die Produktivität und der Erfolg eines Unternehmens von jedem einzelnem Mitarbeiter ab.

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